Mittwoch, 12. Dezember 2007

Jahresrückblick

Ist es zu früh, am 12. Dezember schon das Jahr zurück zu blicken?

Hab grad ein bisschen Zeit und denke, eigentlich ist es der perfekte Zeitpunkt. Dann hat man noch genug Zeit um sich Gedanken über gute Vorsätze fürs nächste Jahr zu machen.

Mein Rechner spuckt grad die letzte Arbeit dieses Jahres aus, die Doku über die drei älteren Herrschaften aus Bregenz, über die ich hier bereits kurz gesprochen hab.

Also Rückblick in kurz:

Die Horoskope waren sich für dieses Jahr mal einig, was das Sternzeichen Jungfrau betraf; oooh, hieß es, 2007 ist gar kein gutes Jahr. Auf beruflichen Erfolg wartet man mal vergeblich, auch Liebe, da kuck mal besser im nächsten Jahreshoroskop nach, die Sterne stehen mal ganz schlecht für Jungfrauen in diesem Jahr.

Die ersten vier Monate waren da auch mal recht ruhig, Diplomarbeit schreiben und mit dem Rad die Donauinsel rauf und runterfahren...
und rauf und wieder runter.

Aber dann, seit Mitte April nennt man mich Herr Magister (. . . eigentlich nicht, aber man könnte... Zumindest kann ich es bei diversen Schreiben mal wichtig vor meinen Namen setzen für Respekt und mehr Geld und so). Zack, im Mai Gewerbe angemeldet, seit dem kann man mich sogar "Herr Mag. Art Filmproduktion Haake" nennen... ääh?

Mit Projekten ist es dieses Jahr Gott sei Dank ganz gut gelaufen, also so, daß ich mich über Wasser halte... und ja, es waren schöne Projekte. Schön heißt erlebnisreich und ohne seine Seele verkaufen zu müssen.

Erst im Mai, Juni die DVD für das Wiener Uhrenmuseum (hier kleiner Ausschnitt), bei dem ich den lieben Willi und den lieben Sebastian kennengelernt hab. War zwar echt ätzend, die ständigen Korrekturen, die sich durch Unstimmigkeiten in der Führungsetage dort ergeben haben, aber der Dreh war super und die Zusammenarbeit mit den beiden ebenfalls.
Ein kleiner und netter Dreh in Vorarlberg mit Wolfgang Speiser sorgte während der Postproduktion für ein wenig Abwechslung.

Dann der spontane, aber schöne Dreh für den Imagefilm in Sibirien. Sehr netter Regisseur, der Marcus Bernhard und sehr nette Menschen dort, die stolz auf die Vielfalt der verschiedenen Kulturen in ihrem Land sind, statt sich gegenseitig voneinander abzugrenzen... und die Landschaft rund um den Baikalsee ist atemberaubend, die Helikopterflüge waren Wahnsinn.

Dann zwischen Juli und September die Kameraarbeit für meinen ersten Spielfilm, auf die ich gewartet hab, seitdem ich 13 Jahre alt war. Ich denke, ein solches Gefühl erlebt man in seinem Leben nur einmal und schon jetzt blicke ich ein wenig wehmütig darauf zurück. In nächster Zeit startet unsere Website "Inside America", die mit ihrem Blog Constanze, Barbara und mich durch die Dreharbeiten begleitet (bisschen Eigenwerbung muss ja sein).

Und nun war da ja noch der Dreh in Bosnien (und die Sache mit der Liebe).

Habe dieses Jahr so viel Welt gesehen, wie noch in keinem anderen Jahr zuvor und das erste Mal den Duft der großen weiten Welt gespürt. Ich will mehr. Leider fehlt oft die Zeit, die ganzen Erlebnisse zu verarbeiten, alles huscht nur so an einem vorüber. Vielleicht finde ich nun in der Vorweihnachtszeit mal ein wenig Ruhe, fühle mich grad recht ausgelaugt und freue mich auf drei Wochen Ruhe, daheim im Ruhrpott bei Familie und Freunden, Samstag ist es so weit.

Etwas traurig werde ich, wenn ich darüber nachdenke, daß ich innerhalb der letzten Jahre so viele nette Menschen kennengelernt hab und einfach nicht in der Lage bin, den Kontakt aufrecht zu halten, so wie ich es eigentlich möchte. Befürchte, daß ich dadurch schon einige verletzt habe und hoffe, daß ich bald etwas mehr Zeit und Kraft finde, ein Privatleben zu führen.

... und rauchen aufhören wäre auch nicht schlecht.

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